Montessori und
die 40 Räuber
Die pädagogische Arbeit bei den Müggelräubern
orientiert sich an dem reformpädagogischen Konzept von Maria
Montessori, das heute auf der ganzen Welt bekannt ist. Darüber
hinaus haben wir die Montessori-Pädagogik mit dem pädagogischen
Konzept von Emmi Pikler
verbunden. Sie war Kinderärztin, die in Budapest lange Jahre
in der Säuglings- und Kleinkindforschung tätig war.
Maria Montessori konzentrierte sich in erster Linie auf Kinder
ab etwa drei Jahren. Da bei den Müggelräubern bereits
Kinder ab einem Jahr angenommen werden, ist diese Ergänzung
sinnvoll.
Das Bild vom Kind
Die Pädagogik von Maria Montessori und Emmi Pikler orientiert
sich unmittelbar am Kind und berücksichtigt konsequent die
kindlichen Bedürfnisse. Von Geburt an wird das Kind als ganzer,
vollwertiger Mensch geachtet und in seiner Individualität
respektiert. Das Kind wird nicht durch den Erwachsenen zum Reifen
gebracht, sondern bildet seine Persönlichkeit selbst. |
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Jedes Kind lernt nach seinem eigenen inneren
Bauplan, ist mit seinen Fähigkeiten einmalig und wird entsprechend
unterstützt und gefördert. Erziehung wird von Anfang
an nur als Hilfe zur Selbsthilfe verstanden. Dieses Grundverständnis
lässt sich bei Maria Montessori auf eine einfache Formel
bringen: "Hilf mir, es selbst zu tun." Bei Emmi Pikler
findet man den Begriff des „kompetenten Säuglings“.
Die Rolle der Pädagogen
Der Erwachsene ist der Berater des Kindes, der die Entwicklung
beobachtet, achtet und verstehen lernt. Das Kind braucht dafür
Erwachsene, die Geduld aufbringen, warten können und seiner
Kraft, sich zu entfalten, immer wieder vertrauen. Eine wichtige
Aufgabe der Pädagogen besteht in der fortwährenden Gestaltung
der „vorbereiteten Umgebung“.
Die vorbereitete Umgebung
Die Entwicklung des Kindes hängt sehr eng mit dem Austausch
mit seiner Umgebung zusammen. Montessori hat den Begriff der „vorbereiteten
Umgebung“ geprägt. Sie ist eine wesentliche Hilfe,
die der Erwachsene dem Kind geben kann. Dazu zählt Montessori
nicht nur den Raum und die ausgewählten Materialien, sondern
ebenso die Kindergruppe selbst sowie die Erwachsenen und ihr Verhältnis
zueinander.
Zum Angebot der vorbereiteten Umgebung gehören ganz unterschiedliche
Materialien. Für die ersten Jahre gibt es die Sinnesmaterialien
(z.B. Geräuschdosen, Fühlsäckchen) und die Übungen
des täglichen Lebens (z.B. Schleifen binden, Wasser schöpfen).
Daran schließen sich die Sprach- und Mathematikmaterialien
(z.B. Sandpapierbuchstaben, Rechenrahmen) sowie die Materialien
zur kosmischen Erziehung (z.B. Botanisiertrommel, Thermometer)
an. Das Angebot ist eine Aufforderung zum Handeln und spricht
das Kind ganzheitlich an: Seine Sinne, seinen Körper, seine
Psyche und seinen Geist. Alle Dinge haben im Raum einen festen
Platz und sind für die Kinder frei zugänglich. Wenn
ein Kind zum Beispiel eine Weile in den Fühlsäckchen
Reis, Nudeln oder Sand getastet hat, bringt es die Säckchen
anschließend wieder an den Platz zurück, wo sie vorher
lagen. Diese äußere Ordnung ist für das Kind eine
wichtige Voraussetzung dafür, die eigene innere Ordnung zu
finden.
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Die
Ziele der pädagogischen Arbeit
Unser Ziel ist es, dass Kinder in einer positiven, unterstützenden
Atmosphäre Freude am Lernen und selbständigen Tun erleben.
Für Kinder steht nicht das Ergebnis ihres Handelns im Vordergrund,
sondern das Handeln selbst. Bei Montessori heißt es: „Lass
mir Zeit!“ und die wollen wir den Kindern geben, um sich
und ihren Körper zu entdecken und zu erproben, um ihre Umgebung
zu erforschen und soziale Beziehungen zu großen und kleinen
Menschen aufzunehmen. Dazu benötigt ein Kind zunehmend weniger
Unterstützung der Pädagogen. Ziel ist ein gesunder Ablösungsprozess
des Kindes vom Erwachsenen.
Die Gruppenstruktur und –größe
Montessori und andere Reformpädagogen gehen davon aus, dass
die Verschiedenartigkeit (Heterogenität) einer Gruppe, erzieherisch
und didaktisch wertvoller ist als Homogenität. Deshalb haben
auch wir uns für die Altersmischung und Integration von behinderten
Kindern entschieden. Die Kinder werden in altersgemischten Gruppen
betreut. Sie haben ihre festen Bezugspersonen, lernen aber auch
die anderen Erzieherinnen durch gruppenübergreifende Angebote
gut kennen. Im Tagesablauf gibt es feste Zeiten, in denen sich
die Kinder in ihrer Gruppe aufhalten und andere, in denen sie
selbst wählen, wo und mit wem sie sich beschäftigen
möchten. Auch diese wiederkehrende Ordnung innerhalb des
Tagesablaufs trägt dazu bei, dass sich die Kinder sicher
und geborgen fühlen.
Es gibt drei Gruppen mit 12-14 Kindern im Alter von 18 Monaten bis 6 Jahren.
In jeder Gruppe arbeiten zwei PädagogInnen.
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