Emmi Pikler
Emmi Pikler wurde 1902 in Wien geboren. Ihre österreichische
Mutter war von Beruf Kindergärtnerin, ihr Vater kam aus Ungarn
und war Handwerker. Als Emmi Pikler sechs Jahre alt war, zog die
Familie nach Budapest.
Nach der Schulausbildung, beschloss Emmi Pikler, Kinderärztin
zu werden und kehrte zum Medizinstudium zurück nach Wien. Sie
promovierte im Jahr 1927. Ihre Fachausbildung erhielt Emmi Pikler
an der Wiener Uni-Klinik bei Prof. von Pirquet und Prof. Salzer.
Die beiden Ärzte zeichneten sich dadurch aus, dass sie das
Kind in den Mittelpunkt stellten und nicht die Krankheit. Durch
freundliche Zuwendung erreichte insbesondere Prof. Salzer, dass
die Kinder nicht aus Angst vor dem Arzt weinten, sondern schnell
Vertrauen fassten.
Emmi Piklers dritter „Lehrer“ war ihr eigener Mann, ein
Mathematiker und Pädagoge. Sie entschlossen sich gemeinsam, ihren
Kindern möglichst freie Bewegung zu ermöglichen und die
Entwicklung geduldig abzuwarten.
|
|
|
Damit legte Emmi Pikler den Grundstein für ihr pädagogisches
Konzept. Es geht davon aus, dass der Mensch von Geburt an über
Fähigkeiten verfügt, von denen man bisher annahm, sie
würden sich erst im Lauf des Lebens entwickeln. Sie bezweifelte
die gängige Meinung, dass Babys schneller lernen, sich zu setzen,
zu stellen und zu laufen, wenn man sie dazu anleitet. Nach ihrer
Überzeugung war es nicht sinnvoll, aktiv in den Entwicklungsvorgang
des Kindes einzugreifen. Emmi Pikler sah nicht die Hilflosigkeit
und Abhängigkeit eines Babys oder Kleinkindes, sondern seine
Fähigkeiten und Kompetenz. 1940 erschien ihr erstes Buch für
Eltern, in dem sie ihre Beobachtungen schildert.
Die Zeit des Nationalsozialismus war für Emmi Pikler und ihre
Familie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft besonders schwer.
Ihr Mann war von 1936 bis 1945 aus politischen Gründen in Gefangenschaft.
Nur aufgrund ihres Mutes und der Hilfe der Eltern der von ihr betreuten
Kinder konnte sie die Verfolgung durch die Nazis überleben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam Emmi Pikler zwei weitere Kinder,
ihre erste Tochter war bereits 1931 geboren worden. In einer ungarischen
Organisation kümmerte sie sich um verlassene und unterernährte
Kinder. Unter anderem gründete sie auch das Säuglingsheim
Lóczy, das sie bis 1979 leitete. 1984 starb Emmi Pikler nach
einer kurzen, schweren Krankheit.
|
|
<
zurück >
Zu den Büchern |
Montessori Kinder- und Schülerladen Friedrichshagen
e. V.
kunst, spiel, spass, kinder, kinderladen, elterninitiative, aktiv, wald,
natur, garten, speilplatz, freie kita, bewegung, lernen, positiv, mit
machen
Webdesign
Knut Winzker - www.knutexo.de
|